Schwarze Küchen
Modern ist, was dunkel ist
Edel und extravagant: Schwarze Küchen kommen in Mode. Sie verwandeln einen Raum, der früher mehr einer Werkstatt glich, in einen Raum, in dem die Zubereitung von Speisen zum Erlebnis wird. Worauf muss man aber bei der Planung einer schwarzen Küche achten? Was macht sie so besonders? Und wer verkauft überhaupt schwarze Küchen? Im Folgenden sollen diese und andere Fragen geklärt werden.
Inhalt
- Schwarze Geräte: Hightech versteckt
- Hinter der Front: Das schwarze Innenleben
- Schwarz ohne Schmutz: So gibt’s keine halbe Perfektion
- Matte oder glänzende Fronten – eine Philosophiefrage
- Was kostet eine schwarze Küche?
- Nur scheinbar nebensächlich: Wandfarbe und Griffe
- Fazit: Black is Beautiful
- Inspirationen und Musterküchen-Angebote
Schwarze Küchen sind im Kommen. Man sieht sie derzeit überall, auf Instagram und Pinterest, in Wohnmagazinen, auf Messen – und auch in immer mehr Wohnungen und Häusern.
Die Nichtfarbe per se ist en vogue. Kein anderer Ton verbindet so viel Noblesse und Nonchalance, soviel Prägnanz und Subtilität. Schwarz steht für Extravaganz, Geheimnis, Würde. Schwarz flößt Respekt ein. Unbewusst wirkt das alles, wenn wir uns eine schwarze Küche anschauen. Frontenfarbe und Frontenmaterial haben eben erheblichen Einfluss darauf, ob wir uns in unserer Küche wohl fühlen oder nicht.
Schwarz, das bessere Weiß
Schwarz gehört, wie auch Weiß und Grau, zu den neutralen Farben oder „Nichtfarben“. Während Weiß mit Weite assoziiert wird, definiert Schwarz Form und Kontur. In vielen Fällen dienen neutrale Farben dazu, intensive, lebhafte Farben in Szene zu setzen. Sie können aber auch für sich sprechen.
Neue Oberflächen-Materialien sorgen dafür, dass Öliges oder Finger kaum Spuren hinterlassen. Die makellose Optik bleibt selbst bei intensivem Gebrauch der Küche nahezu erhalten. Anti-Fingerprint-Beschichtung heißt das moderne Zauberwort, mit dem viele Küchenhersteller werben.
„Schwarz sticht alles“
Mit dunklen Regalen bekommen Küchen einen lässigen Kaffeehaus-Charme. Und im geschickten Spiel der Kontraste bringt Schwarz helles Holz zum Leuchten und Edelstahl zum Glänzen. Übrigens ist die Angst, Schwarz mache alles ungemütlich und kühl, unbegründet, sofern man beispielsweise Schwarz mit Holz kombiniert. Eigentlich muss man sich schon fragen, warum Schwarz in der Mode längst etabliert ist und im Küchen-Design-Kosmos gerade erst seinen festen Platz erobert. „Schwarz sticht alles“, sagte mal Coco Chanel. Und mal ehrlich: Was für die Mode stimmt, kann für Küchen nicht ganz falsch sein.
In mancher Hinsicht fügt sich Schwarz sogar besser als Weiß in das Umfeld ein. Bei weißen Küchen das genaue Weiß der Tapeten zu treffen, ist alles andere als einfach. Schwarz schafft einen natürlichen Kontrast, der beinahe immer passt.
Schwarze Geräte: Hightech versteckt
Die Integration der Geräte – wie etwa Induktionskochfelder mit Dunstabzug oder Geschirrspüler – in eine schwarze Küche lässt in der Regel nur einen Weg zu. Nämlich den, auch die Geräte komplett in Schwarz zu halten, beziehungsweise sie voll zu integrieren. Nur so entsteht ein harmonisches Gesamtbild der Küche, nur so erscheint die Küche als Einheit. Bosch Hausgeräte hat diesen Gedanken bis zum Ende gedacht – mit der Geräteserie accent line carbon black.
Ein Blick auf die Gerätelinie reicht – und man versteht die Idee. Puristische Optik, schwarze Glasfronten, schwarze Bedienelemente und Griffe – das alles ergibt ein homogenes Gesamtbild. Alles schnörkellos. Alles schlicht. Dazu die Durchgängigkeit. Bosch bietet ein komplettes Portfolio für die schwarze Linie an. Zur accent line carbon black gehören: Backöfen, Kochfelder, Kochfeld mit integriertem Dunstabzug, Wärme- und Sous-vide-Schublade, Dunstabzugshauben, Mikrowelle und Kaffeevollautomat.
„Schwarz absorbiert das Unwesentliche und reflektiert das Essentielle“, sagt Robert Sachon, Chefdesigner von Bosch. Und was ist das Essentielle? Für Sachon ist es die Funktion. Also Bedienring, Rahmendetails, Displays und Griffe. Und gerade dort setzt Bosch auf haptische und optische Qualität. Der Bedienring etwa ist aus gebürstetem, mit DLC (diamond-like carbon) beschichten Edelstahl und der Griff aus gebürstetem, schwarz eloxiertem Metall.
Aber das schwarze Glas der Geräte hat noch andere Vorteile als den, dass besondere Elemente hervorgehoben werden. Das satte Schwarz sorgt bei Tageslicht oder geschickt eingesetzter Beleuchtung für reizvolle Effekte. „Nicht die Farbe, sondern das Wechselspiel von Licht und Schatten ist das wichtigste Gestaltungselement in Kunst und Design“, sagt Sachon.
Überhaupt Kontraste. Welche Gestaltungskraft Schwarz hat, zeigt sich in der Kombination mit anderen Farben und Materialien. Dezent eingesetzte Akzentfarben leuchten im tiefschwarzen Kontext.
Gerade in den Bereichen Arbeitsplatte und Spüle lässt sich damit herrlich spielen. Schwarz-matte Armaturen von Blanco können der Küche das gewisse Etwas verleihen, insbesondere in Verbindung mit einer Edelstahl-Spüle oder einer Silgranit-Spüle in Grau. Arbeitsplatten in Schwarz sorgen für einen Hauch von Raffinesse. Und da Schwarz das Licht absorbiert, lassen sich mit geschickt eingesetzten LEDs spannende Hell-Dunkel-Effekte erzielen.
Hinter der Front: Das schwarze Innenleben

Schwarz ist ein Statement, das keine Kompromisse kennt. Deshalb ist ein weißer Innenkorpus bei schwarzen Küchen eher selten zu finden. Natürlich bestätigen auch hier Ausnahmen die Regel. Effektvoll mit Licht inszeniert kann auch ein helles Innenleben der Küche seinen Reiz haben. Dennoch gilt: Schwarze Küchen lassen sich leichter mit Küchenherstellern des höherwertigen Segments realisieren, die im Inneren des Küchenmöbels das fortsetzen, was die Front zeigt.
Aber natürlich muss nicht alles schwarz sein im Innern. Zwar gibt es auch schwarze Beschläge, wie sie etwa der Beschlägehersteller Blum produziert. Dennoch sind die Beschläge, auch bei schwarzen Küchen, in der Regel aus Metall. Puristen können aber auch das vermeiden. So gibt es Beschläge, wie Tiomos des Beschlägeherstellers Grass, die komplett verdeckt sind, weil sie in das Möbel eingefräst wurden.
Schwarz ohne Schmutz: So gibt’s keine halbe Perfektion
Mit schwarzen Küchen ist es wie mit weißen Klamotten. Der kleinste Schmutzfleck zerstört die schöne Perfektion. Zumindest bei Küchen lässt sich die ursprüngliche Makellosigkeit aber oft schnell wiederherstellen. Eine regelmäßige Pflege und Reinigung ist bei schwarzen Küchen so wichtig wie bei allen Küchen. Ein weiches, nicht fusselndes Tuch mit nicht zu viel lauwarmen Wasser reicht in der Regel schon bei leichten Verschmutzungen. Kommt Fett ins Spiel, wird meist ein milder Haushaltsreiniger notwendig. Absolut tabu sind allerdings scheuernde Reinigungsmittel oder lösemittelhaltige Reiniger, da sie die Oberfläche beschädigen. Und: Entfernen Sie Flecken möglichst schnell. Je länger der Fleck bleibt, desto schwieriger wird es, ihn zu entfernen.
Matte oder glänzende Fronten – eine Philosophiefrage
Schwarz ist nicht gleich Schwarz – schon gar nicht, wenn es um Küchen geht. Ganz wesentlich ist der Unterschied zwischen einer schwarzen matten Front und einer schwarzen glänzenden Front. Was ist besser? Das kommt auf die Ansprüche und Vorlieben der Nutzer an.
Glänzende Fronten haben den Vorteil, dass sie sich in der Regel leichter reinigen lassen. Beschädigungen der Oberfläche sind allerdings auch leichter sichtbar. Zudem wirken glänzende Oberflächen eher kühl, wenn auch elegant. Matte Fronten haben dagegen eine warme und wohnliche Anmutung und zeigen kaum Lichtreflexe.
Was kostet eine schwarze Küche?
Schwarze Küchenfronten haben so ziemlich alle Küchenmöbelhersteller im Portfolio. Um wertig zu wirken, braucht das Schwarz eine gewisse Tiefe, die man oft nur mit hochwertigen Fronten erreicht, also seltener zum Beispiel bei Folienfronten und eher bei Lackfronten. Dazu kommt: Eine Antifingerprint-Beschichtung gibt’s nicht zum Nulltarif. Deshalb: Wer sich eine schwarze Küche kaufen möchte, wird vermutlich etwas tiefer in den Geldbeutel greifen müssen als der Durchschnittsküchenkäufer. Mit einer Küche von über 10.000 Euro befindet man sich allerdings definitiv in einer Liga, die eine wertige schwarze Küche erlaubt.
Richtig überzeugend kommen schwarze Küchen mit dem supermatten Oberflächenmaterial Fenix des italienischen Zulieferers Arpa Industriale rüber. Fenix-Oberflächen sind extrem opak, also lichtundurchlässig, fühlen sich weich an und hinterlassen keine Fingerabdrücke. Selbst eine thermische Reparatur von kleinen Kratzern ist möglich. Das haben einige Küchenhersteller im Portfolio. So zum Beispiel Leicht, Ballerina, Rempp, Schröder Küchen, Rotpunkt oder – wenn man Luxus will – Eggersmann.
Nur scheinbar nebensächlich: Wandfarbe und Griffe
Grundsätzlich lassen sich eine Menge Wandfarben mit schwarzen Küchen kombinieren, nur dunkel sollte die Wand nicht sein. Das kann ein schlichtes Weiß sein, aber auch Pastelltöne sind möglich, partiell sogar kräftige leuchtende Farben. Was die Griffe betrifft, wählen viele Planer hier die Option einer grifflosen Küche. Das verleiht der Küche den Charakter eines selbstbewussten Statements mit einer klaren Idee. Aber natürlich wirken auch Griffe aus Edelstahl passend.
Fazit: Black is Beautiful
Sicher, es gehört ein gewisser Mut dazu, sich für eine schwarze Küche zu entscheiden. Stilvoll geplant, mit den richtigen Materialien, dem richtigen Licht, kann daraus aber etwas Besonderes entstehen. Eine schwarze Küche setzt einen klaren Akzent und kann Dekoration und Accessoires, ebenso wie das Umfeld zum Leuchten bringen.