"Am besten gar nicht erst unterschreiben!"

ideenkueche_logo2 Bewertung von guter Rat aus Ulm, erstellt am 21.12.2013
Alle Bewertungen von IdeenKüche (Landsberg am Lech)

Gesamtdurchschnitt:
Montage- / Einbaudatum:
Juli 2013
Positiv:
sortiertes Geschäft
Negativ:
Abzocke
Kaufpreis:
18000,00 €

82 von 85 Lesern fanden diese Bewertung hilfreich

Erfahrungsbericht / Kommentar

Ein Laden, bei dem Profitgier das Konzept ist. Mit moralisch äußerst fragwürdigen Methoden und einem juristisch ausgeklügelten Konzept werden ahnungslose Messebesucher über den Tisch gezogen, um ihnen dann vollkommen überteuert ein zugegebenermaßen gut geplantes Produkt anzudrehen. - Einen faden Beigeschmack gibt es inklusive, den dafür gratis.

So funktioniert's:

Das Verkaufskonzept dieses Geschäfts ist außergewöhnlich und arbeitet nach folgender Idee: Potentielle, ahnungslose Kunden besuchen eine Verbrauchermesse. Dort werden sie auf dem Stand der Firma Ideenküche durch geschultes, redegewandtes Verkaufspersonal zu Küchen zum Meterpreis bei einer Tasse Kaffee "beraten". Diese Verkäufer arbeiten ausschließlich auf Provisionsbasis und sind nur für die Messe engagiert. Studien belegen, dass diese Verkäufer sich bereits im sondieren des geeigneten "Opfers" als äußerst treffsicher erweisen. Ihr Job ist nicht eine gute Beratung, sondern sicher zu gehen, dass am Ende des Gesprächs eine Unterschrift unter dem Vertrag steht.
Dazu wird alles versprochen, was der Kunde hören möchte und gelogen was das Zeug hält. Der Kunde unterschreibt einen Abnahmevertrag, weil er sich den vermeintlich guten Deal nicht durch die Lappen gehen lassen möchte, bei dem er sich verplichtet innerhalb von 2 Jahren eine Küche zu kaufen. Einzig und alleine der Meterpreis und wieviele Meter abgenommen werden sollen, wird fix schriftlich vereinbart. Eine genaue Küchenplanung soll aber erst im Studio stattfinden.
Tricks wie "der Preis gilt nur heute., Messerabatt, Fotoküche für Katalog oder besondere Rabatte seitens der Industrie, besonders günstige Preisgruppe, wie sonst nie bei einer Messe" sind selbstverständlich - Hauptsache der Kunde glaubt, er macht das Geschäft seines Lebens und unterschreibt. Denn wenn die Unterschrift unter dem Vertrag ist, hat die Falle zugeschnappt.

Die teuerste Unterschrift Deines Lebens:

Dem Kunden wird das erst bewusst, wenn er zu Hause den unterschriebenen Vertrag (AGBs) genau durchliest: "auf der Messe getroffene Absprachen sind ungültig,... Ecken werden bei der Meterberechnung doppelt gezählt...ohne Sonderanfertigung (Wangen)...ohne Besteckkasten, ohne Mülltrennsystem...UND...kein Widerrufsrecht,...nur unter (horenden) Stornogebühren in Höhe von 30% der vereinbarten Kaufsumme ist ein Widerruf möglich."
Die EINABAU- Küche wird also schnell ein teures Vergnügen, denn hier gibt es immer noch etwas Zubehör, das benötigt wird und die ein oder andere Sonderanfertigung. Daher auch der Name EINBAU Küche (wie ich zugegebener Maßen auch selbst lernen musste)
Die 30% Stornogebühr muss der Kunde, der es sich nach der Unterschrift anders überlegt, auch definitiv abdrücken. Denn das ist legal und rechtsverbindlich vertraglich so vereinbart. Auch wenn man ansonsten noch keinen Auftrag erteilt hat und sonst noch nichts passiert ist, ausser einer Unterschrift auf der Messe. Eine teure Unterschrift also.

Schutz vor solch einer dubiosen Vorgehensweise beim Verkauf gäbe es nur, wenn man als Kunde vor der Vertragsunterschrift nicht dem netten Verkäufer vertraut, sondern die AGBs sorgfältig und in Ruhe studiert (was in der Praxis auf der Messe nahezu unmöglich ist)

Was nun?

Insgesamt kann ich Kunden, die in diese Falle getappt sind nur raten, den Vertrag zu stornieren. Wer noch Muße hat, kann sich die Küche noch im Studio bei Ideenküche planen lassen, bevor er storniert. Aber letztendlich werden Sie bei einem Vergleich nur feststellen, dass Sie beim Kauf in JEDEM anderen Studio selbst nach Bezahlung der Stornogebühren immer noch günstiger zu einer Küche kommen, als bei Ideenküche.

Nachverhandeln?

Besonders unangenehm fällt nach der Planung im Studio das Vorgehen der Geschäftsführung auf, als es um Preisverhandlung bei den Elektrogeräten geht. Diese kommen extra zum Meterpreis hinzu und sind (eigentlich) verhandelbar. Nach einer freundlichen Anfrage bei Ideenküche wird man nur darüber informiert, dass man die Geräte ja nicht dort kaufen müsse. Allerdings würden dann die Geräte auch nicht eingebaut. Obwohl der Aufbau beim Messekauf mit vereinbart wurde. - Man lese das Kleingedruckte: "Einbau nicht für Fremdprodukte"....am üppigen Preis für den Aufbau ändert sich freilich nichts.
Ein absolut unseriöses Vorgehen bei Küchen im 20.000 Euro Bereich. Wer kauft denn eine halb-fertige Küche?
Weiter heißt es: Solte man mit dem Gesamtpreis nicht einverstanden sein, könne man ja auch stornieren. Gegen Vertragsstrafe von 30%.

Fazit:

Die Qualität des Aufbaus und der Montage kann ich nicht beurteilen, denn die herablassende und kompromisslose Art dieses Geschäfts lässt das gute Gefühl eines vernünftigen und guten Kaufs vermissen. Es geht hier nur ums Geld machen, nicht um gute Küchen - man fühlt sich über den Tisch gezogen. Ein fader Beigeschmack, den ich auf keinen Fall empfehlen möchte, bleibt so nach dem Kauf. Deshalb: Finger weg von Ideenküche.

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