Licht in der Küche
Mit Beleuchtung mehr Komfort und Sicherheit in der Küche schaffen
Licht ist ein integraler Bestandteil in der Küchengestaltung und aus der modernen Küche nicht wegzudenken. Erst im richtigen Licht entfalten gut geplante Einbauküchen ihre ganze Qualität. Ob Nische, Arbeitsfläche oder Möbelsockel, mit moderner Technik lassen sich Lichtquellen an unterschiedlichen Stellen integrieren. Wir erklären, was Arbeitslicht und Wohlfühllicht in der Küche unterscheidet, welche Beleuchtung die Stimmung in Ihrer Küche positiv beeinträchtigt und wo Sie überall Licht anbringen können.
Warum gute Lichtquellen in der Küche wichtig sind
Häufig ist das Thema Beleuchtung in der Küche mit dem Anbringen einer Deckenleuchte abgeschlossen. Das ist schade, denn Licht kann eine Küche nicht nur optisch deutlich aufwerten. Ein gutes Lichtkonzept für die Küche erleichtert das Arbeiten in der Küche erheblich und trägt spürbar zum Wohlempfinden aller Küchennutzer bei.
Bei der Auswahl der passenden Lichtquellen müssen Sie folgendes berücksichtigen:
- Die Grundbeleuchtung oder sogenannte Allgemeinbeleuchtung
- Die Beleuchtung der Arbeitsflächen

Neben der Grundbeleuchtung ist eine gute und möglichst blendfreie Ausleuchtung der Arbeitsfläche sowie der Kücheninsel notwendig. Das gewährleistet ein sicheres Arbeiten, vor allem beim Hantieren mit scharfen Küchenhelfern. Ob Herd, Arbeitsplatten, Spüle oder Essbereich – jede einzelne Zone braucht ausreichend Licht, das sich separat an- und ausstellen lassen sollte.
WICHTIG: Der größte Bedarf an Helligkeit herrscht auf der Arbeitsfläche.
Was bei der Auswahl der Lichtquellen für die Küche beachtet werden muss:
- Bestmögliche Grundbeleuchtung des Raumes
- Funktionale Beleuchtung der Arbeitsfläche (Arbeitsplatte und Kücheninsel)
- Blendfreies Licht am Essbereich
Denken Sie daran: Wo immer Sie Licht integrieren möchten, ein Anschluss muss da sein beziehungsweise sollte gelegt werden.

Martin Staaks
Leiter Produktmanagement
Naber GmbH
“Momentan angesagte dunkle Umgebungsfarben schlucken Licht. Das sollte bei der Planung berücksichtigt werden.”
Wie genau Sie bei der Planung des Lichtkonzepts vorgehen sollten, erklärt Ihnen Martin Staaks von Naber:
Was ist der häufigste Fehler beim Thema Beleuchtung in der Küche?
„Mit einer zu kleinen einfachen Lichtlösung die Arbeitsflächen der Küche nicht optimal, sondern nur punktuell auszuleuchten.
Beim Kauf der Beleuchtung sollte auf die Angabe Lumen/ Watt geachtet werden, um eine gute Ausleuchtung mit den geplanten Leuchten zu erreichen.“
Was raten Sie Endkunden, die ihre Küche mit Licht optimieren möchten? Wie sollten jene hier bei der Planung vorgehen?
„Planen Sie Licht von Anfang an als festes Gestaltungselement in die Küche mit ein. Moderne LIC-LED-Lichtsysteme lassen sich in Lichtfarbe und Lichthelligkeit individuell an den persönlichen Geschmack und den Einsatzzweck anpassen. Attraktive Profilleuchten sorgen für homogenes Ambiente-Licht und betonen horizontale und vertikale Linien der Küche. Kombiniert mit flachen LED-Unterbauleuchten und Einbauspots lassen sich Arbeitsbereiche bei Bedarf hell ausleuchten.“
Wie sieht ein ideales Lichtkonzept für die Küche aus?
„Machen Sie Ihr Licht smart und steuern es bequem über Sprachsteuerung oder eine programmierte Routine mit festgelegten Ein- und Ausschaltzeiten. Der Lichtschalter war gestern. Heute bieten verschiedene Smart-Home-Plattformen (Phillips Hue, Samsung Smart Things Hub, Bosch, Homatic, …) einen preiswerten und komfortablen Einstieg in dieses spannende Thema.“
Was gibt es bei der Planung von Licht in der Küche zu beachten?
Umsetzen lässt sich ein stimmungsvolles Lichtkonzept in der Küche, indem man indirektes und direktes Licht miteinander kombiniert. Zu diesem Zweck bieten Küchenhersteller und Spezialisten zahlreiche Einsatzmöglichkeiten, um die Küche mit unterschiedlichen Lichtquellen auszuleuchten.




Insbesondere die Nische bietet viele Möglichkeiten, Licht und weiteres Zubehör für die Küche zu integrieren. Mehr über die Gestaltungsmöglichkeiten erfahren Sie in unserem Beitrag rund um die Küchenrückwand.
Denken Sie bei der Planung Ihres Lichtkonzepts daran: Sie können Ihre Küche mit den meisten Küchenlichtern nachrüsten.
Die Auswahl an Unterboden- und Nischenleuchten, Sockelleuchten oder Langfeldleuchten ist groß. Lassen Sie sich am besten von einem Küchenfachmann in Ihrer Nähe beraten, wie Sie Ihre Küche bestmöglich ausleuchten.
Auch ein Blick auf unsere Ausstellungsgeräte lohnt sich, um an reduzierte Lichtquellen speziell für Küchenmöbel zu kommen.
Kombinieren Sie unterschiedliche Lichtarten
Im Folgenden gehen wir genauer auf die unterschiedlichen Lichtquellen in der Küche ein, damit Sie schon bei der Küchenplanung an die Beleuchtung denken.
Beim Thema Licht muss man grundsätzlich zwei Arten von Licht unterscheiden:
- Natürliches Licht (Tageslicht über Fenster)
- Künstliches Licht (Lichtquellen mittels Lampen)
Wie viele künstliche Lichtquellen in der Küche notwendig sind, hängt unter anderem vom natürlichen Licht ab.
Viele Südseiten-Fenster sorgen für eine bessere Ausleuchtung als wenige nach Norden ausgerichtete Fenster. Hier ist der Bedarf an Lichtquellen größer. Das künstliche Licht schafft Atmosphäre und beleuchtet auch Bereiche, in die kein Tageslicht hinfällt.
Setzen Sie gezielt unterschiedliche Beleuchtungsarten ein

Bei der Grundbeleuchtung des Raumes sollte das Licht mit einem breiten Winkel von der Lampe abstrahlen, um die Küche bestmöglich auszuleuchten. Direktes diffus abstrahlendes Licht ist am besten, um den Raum mit ausreichend Helligkeit zu versorgen.
Für den Küchenalltag unverzichtbar ist das sogenannte Arbeitslicht oder Funktionslicht. Damit ist die Ausleuchtung der einzelnen Arbeitsbereiche gemeint. Das Licht kommt von oben und wird am besten mittig über der Arbeitsplatte angebracht. Licht unterhalb der Oberschränke ist daher ein Muss, da jene Arbeitsbereiche zwischen Oberschrank und Arbeitsplatte im Schatten liegen.
Bitte beachten Sie: Die beiden Beleuchtungsarten – Grundbeleuchtung und Arbeitslicht – lassen sich nicht mit einer einzigen Lichtquelle umsetzen.
Neben dem Arbeitslicht gibt es das sogenannte Wohlfühllicht. Also das warmweiße, gemütliche Licht am Esstisch oder an der Theke, das etwa 60 cm oberhalb der Platte angebracht werden sollte, um nicht zu blenden. Auch indirekte Lichtquellen schaffen Atmosphäre und sind eine gute Ergänzung zum direkten Licht der Grundbeleuchtung.
In der Küche kann man zwischen Komfortlicht und Atmosphärenlicht unterscheiden, wobei das erstere eben nicht nur stimmungsvoll ist, sondern mehr Annehmlichkeit und Luxus mit sich bringt.
Im Überblick:
Funktionslicht oder Arbeitslicht
- Grundbeleuchtung des Raumes
- Arbeitsflächenbeleuchtung
Komfortlicht
- Schrankbeleuchtung
- Schubladenbeleuchtung
Atmosphärenlicht oder Stimmungslicht
- Uplights über den Oberschränken
- Nischenbeleuchtung
- Sockelbeleuchtung
- Farblichtbeleuchtung
- Griffmuldenbeleuchtung
GUT ZU WISSEN:
Die Lichtfarbe eines Leuchtmittels ergibt die Eigenfarbe, ausgedrückt als Farbtemperatur in Kelvin (K).
Grundsätzlich wird zwischen drei Qualitäten unterschieden:
- Warmweiß (unter 3.300 K): behagliches Licht
- Neutralweiß (3.300 K und 5.300 K): sachliche Atmosphäre
- Tageslichtweiß (über 5.300 K): tagesähnliche Atmosphäre


Warmweißes Licht wird als Wohlfühllicht gewählt, während das Arbeitslicht über deutlich mehr Kelvin verfügen sollte.
Eine gute Ausleuchtung der Arbeitsfläche gelingt mit einem hellen, eher kühlen Licht mit hoher Farbtreue. Denn überall dort, wo Lebensmittel beleuchtet werden, sollte die Farbwiedergabe so natürlich wie möglich sein, um ihre Qualität am besten beurteilen zu können. Damit Lebensmittel auch am Abend genauso echt aussehen wie tagsüber, ist ein sehr hoher Farbwiedergabeindex (CRI) notwendig.
Zu Farbwiedergabeindex (CRI) und Lichtfarbe (Kelvin) kommt bei der Wahl des richtigen Leuchtmittels als drittes Kriterium noch die Helligkeit (Lux) hinzu. Für einen harmonischen Gesamteindruck sollte in der Küche möglichst eine einheitliche Lichtfarbe verwendet werden.
Als Leuchtmittel in der Küche werden LED, OLED, Halogenlampen und Energiesparlampen genutzt. Energiesparlampen reichen für die Grundbeleuchtung der Küche vollkommen aus. Im Vergleich zur alten Glühlampe haben sie aber einen Nachteil: ein mangelndes Farbspektrum. In Kombination mit einer Energiesparlampe sollten zumindest Halogenleuchten als Akzentbeleuchtung eingesetzt werden.
Küche mit Licht gestalten: Ideen und Inspiration
Einige Lichtquellen, wie Lichtleisten, können nachträglich angebracht werden. Andere, wie Regale mit integrierten Lichtböden nicht. Daher muss bereits bei der Planung der Küche das Thema Licht berücksichtigt werden.
Ideen für blendfreies Ausleuchten der Arbeitsfläche
Auf der Unterseite der Oberschränke werden in der Regel Lichtquellen eingebaut, um ein blendfreies Arbeiten zu ermöglichen. Einbau- beziehungsweise Aufbaustrahler unter den Oberschränken oder Downlights in der Decke oberhalb der Kochinsel.
Dieses Funktionslicht sollte einzeln ein- und auszuschalten sein, je nachdem ob auf der Arbeitsfläche gearbeitet wird oder nicht. Die Helligkeit liegt am besten bei 500 bis 650 Lux.
WICHTIG: Der Abstand zwischen den einzelnen Strahlern sollte nicht zu groß sein und etwa 50 bis 80 cm betragen, damit eine gleichmäßige Beleuchtung gewährleistet ist.
Mögliche Leuchtmittel:
- Einbaustrahler mit Halogenlampe
- LED-Downlights
- Spots
- LED-Leuchtband
Komfortlicht in der Küche: Vorschläge für die Küchenplanung
Wird die Schublade oder der Oberschrank geöffnet, geht das Licht an. Die Lichtquelle wird durch einen Kontaktschalter aktiviert, der sich bei Schubladen im hinteren Bereich zwischen Auszug und Schrank befindet.
Bei der Schrankbeleuchtung funktioniert es ähnlich. Dank der jeweiligen Innenbeleuchtung kann sofort erkannt werden, was sich in den Küchenschränken und Schubladen befindet. Ein eindeutiger Gewinn an Komfort und Übersichtlichkeit.
ABER: Allein schon aus Platzgründen ist eine Beleuchtung von Schubladen nicht so leicht nachträglich zu realisieren.
Atmosphärenlicht: Ideen für die Küche
Die Anzahl der Lichtquellen hängt neben den Anschlüssen auch vom Geschmack und Stil der Küchennutzer ab. Denn vor allem beim Atmosphärenlicht ist die Auswahl groß. So lassen sich sogar Möbelflächen beleuchten: morgens mit Rot wach werden und abends bei Blau zur Ruhe finden. Vieles ist machbar.
Wie das genau geht und vor allem, ob Sie auf Farben reagieren, das können Sie nur beim Küchenspezialisten in Ihrer Nähe erleben.
Mögliche Leuchtmittel für eine atmosphärische Beleuchtung:
- LED-Leuchtband
- LED-Einbaulampen
- LED-Flächen mit farbigen Dioden
EXTRA: Smart Living

Vor allem im Bereich Licht spielt Smart Living eine immer größere Rolle. Einzelne Leuchtgruppen lassen sich individuell einstellen und per Knopfdruck, per App oder per Sprachsteuerung bedienen. Lichtintensität oder Farbe von Lightstrips, Deckenspots oder Stimmungsleuchten lassen sich so ganz nach Wunsch anpassen. Smarte Lichtlösungen eignen sich besonders für die indirekte Küchenbeleuchtung, da mit Farben die Lichtstimmung verändert oder zeitlich eingestellt werden kann.
TIPP: Achten Sie bei vernetzten Lösungen auf offene Systeme, die auch herstellerfremde Produkte unterstützen.
Fazit: Denken Sie rechtzeitig an ein Lichtkonzept für Ihre Küche
Ein fehlendes Lichtkonzept in der Küche ist einer der häufigsten Fehler in der Küchenplanung. Licht ist aber wichtig und eine gute Grundbeleuchtung muss gesichert sein. Blendfreies Arbeiten sollte sowohl auf der Arbeitsplatte als auch am Herd oder an der Kochinsel möglich sein.
Die Größe der Küche entscheidet auch über die erforderliche Anzahl der Leuchten und damit über den Preis. Das Spektrum an möglichen Leuchtquellen reicht von einfachen Deckenleuchten und Lichtleisten für wenig Geld bis zu einem ausgefeilten Lichtkonzept mit hochwertigen Leuchten, die in die Küchenschränke eingebaut werden, was entsprechend teurer ist.
Ansonsten ist Licht eine Frage des Geschmacks und Komforts. Der eine möchte seine Schränke ausleuchten, der andere erkennt darin keinen Mehrwert. Firmen wie Naber bieten Unterboden und Nischenbeleuchtung an, die nachträglich an Küchenschränke montiert werden können. Wer also Lust auf Veränderung in seiner Küche hat, kann sich dem Thema Licht genauer widmen und sich die einzelnen Möglichkeiten vor Ort bei seinem regionalen Küchenhändler präsentieren lassen. Vor und auch noch nach dem Küchenkauf.